Weihnachtsgedichte
An Dezembertagen
An Dezembertagen
kann es sein,
dass es abends freundlich klopft,
dass Besuch kommt
unverhofft,
dass dir jemand Himmelstorte backt
und die dicksten Nüsse knackt.
Dass er dir ein Lied mitbringt
und von seinen Träumen singt.
An Dezembertagen
kann es sein,
dass Menschen plötzlich Flügel tragen
und nach Herzenswünschen fragen.
Riesen werden sanft und klein,
laden alle Zwerge ein.
Dezember
müsste es immer sein.
Anne Steinwart
WEIHNACHTSGEBÄCK
Im Kühlschrank stehen eng zusammen
das Mehl, der Zucker und der Zimt
die zufällig zusammen kamen
und warten, was man unternimmt.
Ich bin so wichtig, sagt das Mehl
das könnt ihr mir gern glauben
und mach daraus auch keinen Hehl
der Zucker hörts mit Schnauben.
Wenn’s mich nicht gäb, du Mehl bist dumm
würd keiner Plätzchen essen
und wenn du fragst, wieso, warum
man ist auf süß versessen.
Doch weihnachtlich meint da der Zimt
würds keinem richtig schmecken
wenn man ein Stück von mir nicht nimmt
könnt ihr’s Gebäck verstecken.
Im Nebenfach feixt frech die Butter
was regt ihr euch so furchtbar auf
wie staubig wär das Weihnachtsfutter
käm da nicht dicke Butter drauf.
Das Backpulver meint schließlich noch
ihr habt ja mich vergessen
da geht ihr alle gar nicht hoch
und niemand kann euch essen.
So wird nun fröhlich angemengt
das Mehl, das Salz, der Quark
und die Moral von der Geschicht
ja nur gemeinsam sind wir stark.
Heinz Borneman